Eine meiner liebsten fotografischen Herausforderungen ist es- egal wo ich mich aufhalte- einen schönen Ort, eine Sehenswürdigkeit während der Dämmerung über die blaue Stunde hinaus in die Nacht hinein abzubilden. Wenn sich dieses noch mit einer Spiegelung durch Gewässer jeglicher Art einfangen lässt steht in der Regel meinem Fotografenglück kaum mehr was im Wege.
Abrunden möchte ich die hier gezeigten Eindrücke mit Informationen zu den Gebäuden oder dem „Drumherum“ während der Aufnahmen.
Amsterdam:
Nach 1994 und 2008 zog es mich zum dritten Mal in die liebliche Stadt der Grachten, Coffeeshops und Kanäle.
In der holländischen Hauptstadt fühle ich mich durch die Brücken, das Wasser und den Baustil der Häuser immer an meinen alten Wohnsitz Hamburg erinnert.
Da sich über die Jahre die Stadtplanung immer wieder verändert, konnte ich dieses Mal den A’DAM Lookout Aussichtsturm ausfindig machen. Der Turm liegt am Nordufer gegenüber dem Hauptbahnhof und dem EYE Film Museum und bietet dem Besucher eine 360-Grad-Aussichtsplattform. Wenn man den Hauptbahnhof durch seinen Hinterausgang verlässt, fahren kostenlose Fähren in Richtung „Buiksloterweg“ die nur 2 Minuten für die Überquerung des Gewässers brauchen.Eröffnet wurde der Turm im Mai 2016 mit einer Höhe von knapp 100 Metern bei 21. Stockwerken.
Blick vom A’DAM Lookout auf den Hauptbahnhof und die Altstadt von Amsterdam.
In direkter Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof Amsterdams und dem Dam Platz befindet sich der hoch frequentierte Damrak. Ehe die vielen Souvenirläden und die von Touristen übervölkerte Straße schlechte Laune aufkommen lassen, kann man am Binnengewässer der „tanzenden Häuser“ halt machen. Zu jeder Zeit sind die schnuckeligen, krummen Häuser einen Stopp wert.
Wer sich auf der Hauptstraße nicht mit Ellbogen seinen Weg in Richtung Innenstadt bahnen will, kann hinter den Grachtenhäusern direkt durch den Rotlichtbezirk ins Zentrum ziehen.
Schöner Wohnen vor dem Amüsierviertel
Um im Altstadtkern zu bleiben, gehen wir nun zur Prinsengracht, mit 3,2 Kilometern längste Hauptgracht des Amsterdamer Grachtengürtels, der übrigens 2010 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurde.
Tipp: Die Gracht lädt mit ihren Verbindungsbrücken der Herengracht und Keizersgracht perfekt zum Schlendern ein. Nachts sind die alten Grachtenhäuser wunderschön beleuchtet und sollte eine Türe zufällig offen stehen darf man nicht verwundert sein, wenn man gefühlt direkt im Wohnzimmer steht.
Weniger guter Tipp: Fotografieren bei Monsunregen. Auch wenn man es dem Foto erstaunlicherweise nicht ansieht, während des Shootings wurden wir vom Regen fast erschlagen, deswegen schneller Abbruch😉
Zuletzt gehe ich- neben vielen unerwähnten Plätzen, die diese Stadt zu bieten hat- auf das Rijksmuseum ein. Den ersten Abstecher machten wir mittags. Da das Gelände während dieser Zeit von vielen Besucher eingenommen wird, war es für mich klar, das Bauwerk am Abend nochmals aufzusuchen.
Das Bauwerk ist über vier Stockwerke und 80 Säle verteilt. Die Geschichte der Niederlande wird anhand einer chronologischen Zeitleiste vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert dargestellt.
Ich wartete etwas fröstelnd bei aufkommender Frische im August auf die blaue Stunde und darauf, dass die Spiegelungen im Wasserbecken schön zu sehen waren.
Endlich: Manchmal ist die größte Herausforderung, Geduld zu haben.
Das Rijksmuseum in blau getaucht.
Dresden:
Das barocke Herzstück in Sachsens Landeshauptstadt ist am besten auf der anderen Flussuferseite der Elbe zu betrachten. Wenn die Lichter an den altehrwürdigen Gebäuden zu leuchten beginnen und der Abendhimmel die Stadt in ein tiefes Blau taucht, ist der Weg für alle Postkartenfotografen geebnet.😉
Trotz wenig Wasser spiegeln sich die Wahrzeichen Dresdens im goldenen Licht.
Dublin:
Mein persönliches Highlight der irischen Hauptstadt ist die Samuel Beckett Bridge. Nach der Fertigstellung im Jahr 2009 war die Brücke schon ein richtiges Glanzstück, denn die Schrägseilbrücke über den Fluss Liffey hat eine einzigartige Architektur: Sie sieht aus wie das Wahrzeichen der Iren, die Harfe.
120 Meter lang und 48 Meter hoch misst das wunderbar schlichte Bauwerk, welches nach dem irischen Literaten Samuel Beckett benannt wurde. Das Fundament der Brücke ist dehnbar, so dass sie um 90° geschwenkt werden kann, wenn Riesendampfer den Weg passieren wollen.
Um so einen Himmel genießen zu können, braucht man bei den Launen des irischen Wetters viel Glück.
Die Brücke liegt direkt vor dem 2010 sehr modern gebauten Dublin Convention Center in den Docklands. Inspirierend und originell ist die nach hinten kippende Bauweise des Centers. Sechs lichtdurchflutete Foyers bieten die Möglichkeit, das Gebäude in verschiedenen Farben erstrahlen zu lassen. Mit 22 Multifunktionsräumen wird das Convention Center für unterschiedlichste Veranstaltungen internationaler Verbände und Unternehmen genutzt.
Eingebettet zwischen moderner Architektur, das Convention Center in Schräglage.
Frankfurt:
„Mainhattan“, die Stadt der Bankentürme und der Börse, gehört schon seit Längerem (nach Hamburg) zu meiner zweitliebsten Stadt in Deutschland.
Ich finde Frankfurt nicht im klassischen Sinne schön und der Finanzwelt der Aktien, stehe ich grundsätzlich kritisch gegenüber. Nichtsdestotrotz: Schon als kleiner Junge faszinierten mich Skylines im US- amerikanischen Stil 😉. Ja, sehr widersprüchlich, das kennt wohl jeder ein wenig von sich selbst. Deutschlands einzige Wolkenkratzerstadt lässt sich übrigens auch super mit dem Rad erkunden, da der Stadtkern übersichtlich und klein ist. Als passionierter Biker miete ich mir bei meinen Besuchen immer ein Rad, mit dem es sich super auf den Radwegen rechts und links des Mains fahren lässt.
Den tollsten Blick mit der dichtesten und eindrücklichsten Wirkung der Hochhäuser findet man, wenn man am Main Richtung Osten fährt. Vorbei an unzähligen Brücken und der EZB nimmt man die Deutschherrn– oder Osthafenbrücke. Von dort aus wirken die Tower ein klein wenig wie in New York.
Blick auf „Mainhattan“ von der Deutschherrnbrücke aus gesehen.
Gerade in den warmen Monaten ist links und rechts am Main richtig viel los. Man findet immer ein Plätzchen, wo man sich was zu trinken holen und auf der Wiese relaxen kann. Dort tummeln sich bis in die Nacht hinein jung & alt, Familien, Jogger, sonstige Ausflügler.
Die Aristokratie bringt schöne Farbspiele in die dunkle Frankfurter Nacht.
Mitten im Financial District, gibt es einen Ort, von dem aus sich die Stadt von oben bestaunen lässt: Der Maintower bietet einen faszinierenden Blick hinab in die Stadt. Umgeben von anderen Wolkenkratzern hat man auf der Terrasse die Möglichkeit die Bankenmetropole in Augenschein zu nehmen, gerade während der Dämmerung ein absolutes Highlight.
Wenn es sich einrichten lässt, vermeidet man die Stoßzeiten an Sonn- (im Sommer) oder Feiertagen. Wer die Möglichkeit hat, kommt an gewöhnlichen Wochentagen zu jeder Uhrzeit recht zügig nach oben.
360° Rundumblick vom Maintower, hier mit Blickrichtung nach Osten…
… und Richtung Süden.
Heidelberg:
Was kann man über das beschauliche Städtchen am Neckar berichten? Malerische Altstadt mit Studentenflair, viele asiatische Touristen.
Wenn man in der Altstadt durch das Brückentor läuft und anschließend die alte Brücke (auch Karl Theodor Brücke genannt) überquert, hat man einen hervorragenden Blick auf alle Wahrzeichen der Stadt. Für diejenigen, welche das Städtchen von oben bestaunen möchten, befindet sich einer der beliebtesten Aussichtspunkte auf dem Heiligenberg, erreichbar über den Philosophenweg.
Blick vom Neckarufer auf die Altstadt mit Schloss.
Hamburg:
Was für die Einen Berlin darstellt, ist für mich die Elbmetropole im Norden.
Nachdem ich einige Zeit in der Hafenstadt gelebt habe und darüber hinaus noch sehr viele Trips gen Norden folgten, habe ich mich bei meinem letzten Besuch entschieden, die City mal wieder vom altehrwürdigen Michel aus 106 Meter Höhe anzuschauen. Da der Tag recht sonnig startete, hatte ich die Hoffnung, dass sich die Wetterlage halten würde. Und siehe da, der Tag begann mit einem tollen Sonnenaufgang und endete ebenso mit einem grandiosen Sonnenuntergang. Wie der erfahrene Hamburg Besucher weiß, keine Selbstverständlichkeit.
Es passte alles und ich hatte einen grandiosen Abendhimmel mit leuchtenden Farben und dementsprechend einen unheimlich schönen Übergang in die Nacht hinein.
Besonders imposant ist, wenn die Industrieanlagen des Hamburger Hafens allmählich zu leuchten beginnen, beeindruckend wie sich die Hafenanlage mit ihren vielen Lichtern weit zum Horizont zieht.
24 Stunden Betrieb: der Hafen auf St. Pauli mit Blick auf die Elbe.
Blick in die andere Richtung: Der Hamburger Dom und das Millerntor lassen den Kiez leuchten.
Köln:
Mein Lieblingsbild aus der Domstadt bildet einige bekannte Wahrzeichen der Stadt auf einen Streich ab: mehr oder weniger im Mittelpunkt der erhabene Kölner Dom, eingebettet in die Altstadt, im Hintergrund der Fernsehturm und der Kölnturm. Im Vordergrund die wohl bekannteste Brücke Kölns, die Hohenzollernbrücke.
Wer diesen beeindruckenden Blick auf Köln genießen möchte, kann schnurstracks die Hohenzollernbrücke überqueren. Die Brücke verbindet die Altstadt mit dem Stadtteil Deutz. Wenn man die Brücke überschritten hat, sieht man schon rechter Hand das Triangelgebäude. Dieser Turm misst ca. 103 Meter und ist das zweithöchste Gebäude auf der rechten Rheinseite.
Die Kirchtürme glühen vor, bevor der komplette Dom im Lichterglanz erscheint.
Mailand:
Wer das erste Mal nach Mailand kommt und mit der Metro unterwegs ist, sollte nicht direkt zum Domplatz (Piazza del Duom) fahren, sondern eine Haltestelle früher, die Piazza Cordusio aussteigen. Von dort aus nimmt man die Fußgängerpassage und nähert sich so der Kathedrale, die sich Stück für Stück zwischen den Häusern beim Näherkommen herauswölbt.
In weißem Marmor erstreckt sich über 157 Meter Länge das majestätische Bauwerk, welches wie ein mit Zuckerguss überzogenes, eindrucksvolles Weihnachtsgebäck wirkt
Hebt sich ab zwischen all den schönen Bauwerken, der Mailänder Dom – Santa Maria Nascente.
Vom Dom aus linker Hand eröffnet sich die Galleria Vittorio Emanuele II. Sie verbindet den Domplatz mit der Piazza della Scala. Ein Triumphbogen bildet das gigantomanische Eingangsportal. Innen verzieren Stuckarbeiten, üppige Fresken und Unmengen an Marmor den imposanten Gebäudekomplex. Im Erdgeschoss wurden Buchläden, gehobene Cafés und Modegeschäfte und in den oberen Stockwerken Büros angesiedelt.
Nachbarschaftlich: neben Mailands christlicher, die luxuriöse Kathedrale Galleria Vittorio Emanuele II.
Montreal:
Montreal, die zweitgrößte Stadt Kanadas, zeichnet sich wie fast alle Metropolen auf dem nordamerikanischen Kontinent, durch seine ansehnliche Skyline aus.
Den übersichtlichsten Platz um das gesamte Stadtzentrum zu überblicken, findet man von den zwei Terrassen im Parc du Mont-Royal. Der 233 Meter hohe Gipfel des Hausbergs Mont Royal mitten in der City darf aufgrund einer baustädtischen Verordnung von keinem der Wolkenkratzer überragt werden.
Links außen: mit 205 Metern ist 1000 de La Gauchetière der höchste Tower Montreals.
Insel im Sankt- Lorenz-Strom. Die Skyline vom Binnenhafen ausgesehen.
An den Ufern des Sankt-Lorenz-Stroms und direkt an Montreals Altstadt grenzt der Old Port von Montreal. Heute legen keine Handelsschiffe mehr an. Am Alten Hafen erinnern heute nur noch wenige Gebäude an die geschäftige Zeit. Ein Park durchzieht das ehemalige Hafenareal, lädt die Einwohner zum Relaxen ein und ist Heimat vieler Festivals im Sommer. Ein paar alte Gebäude aus der Blütezeit des Hafens sind dort aber auch noch zu finden.
Der Tour de l’Horloge und die Jacques-Cartier-Brücke im Old Port von Montreal. Erbaut wurde der Turm von 1921 bis 1922 und steht mittlerweile unter Denkmalschutz.
New York:
Was ist nicht alles schon über New York gesagt und geschrieben worden. Welthauptstadt, die Stadt die niemals schläft, oder wie es der der Schriftsteller Kurt Vonnegut mit drei Worten passend ausdrückte „Skyscraper National Park.“ Kommt dieser ins Leuchten, wird die Stadt in einen lichterloh funkelnden Dschungel vom Finicial District im Süden, bis in die Bronx im Norden verwandelt.
Der Klassiker der Aussichtspunkte auf die Skyline ist sicher der Blick vom Top of the Rock Tower gen Süden auf das Empire State Building bis zum One World Trade Center, sowie auf den direkt darunter liegenden Central Park mit Blickrichtung nach Norden. Klar, alleine steht man da oben nicht und bis zur Spitze des Hochhauses wird man natürlich nach amerikanischem Vorbild unterhalten, um beim Anstehen nur nicht einen Hauch von scheinbarer Langeweile aufkommen zu lassen.
Manhattan vor der Nase: Blick vom Top of the Rock.
Wer den Menschenmassen partiell entfliehen möchte, begibt sich zu Fuß über die Brooklyn Bridge und anschließend in den angrenzenden Brooklyn Bridge Park. Hier ist es möglich, wenn auch nicht gerade in Einsamkeit verweilend, die Ellbogen etwas einfahren zu können.
Blaue Stunde über New York: vor dem East River in Brooklyn.
Wer aber wirklich etwas abgeschiedener die massiven Turmhäuser der Metropole bewundern möchte, dem empfehle ich einen Abstecher nach Williamsburg. Besonders beliebt bei den kreativen, künstlerischen, freiheitsliebenden Einwohnern New Yorks ist dieser Ort mit seinen vielen kleinen Läden und Cafés der ideale „Fluchtpunkt“ zum hektischen Manhattan. Wer gut zu Fuß ist, erreicht Williamsburg über die Williamsburg Bridge oder eben etwas bequemer mit der Subway. Bei der Überquerung des Hudson bieten sich neue, imposante Perspektiven auf die Skyline.
Der Tag endet, der Beton beginnt zu glühen. Blick vom relaxten Williamsburg auf das geschäftige Manhattan.
Die Nacht ist gekommen: im Hintergrund das neue WTC von Williamsburg aus gesehen.
Früher eine unbeliebte Gegend, einst kaum vorstellbar, dass Williamsburg sich eines Tages zu einer der kreativsten und beliebtesten Gegenden New Yorks wandeln könnte.
Grandiose Aussichten: Neben der Skyline Manhattans bietet der Grand Ferry Park zudem auch den Blick auf unzählige, alte Industrieanlagen am East River.
Industrieanlagenromantik am East River, dahinter die Williamsburgbridge, die den Stadtteil mit Manhattan verbindet.
Paris:
In der über 12 Millionen Metropole an der Seine kann man hinter jeder Ecke eine traumhafte Entdeckung machen. Hier jetzt die einzelnen Highlights der Stadt aufzuzählen, würde natürlich den Rahmen sprengen. Ich halte mich gerne in La Défense-der futuristischen Bürostadt im Pariser Westen gerne auf (siehe https://blog.lohmueller-fotografie.de/2017/04/11/la-defense-futuristische-buerostadt-im-pariser-westen/) , da ich bei meinen unzähligen Parisbesuchen die klassischen Touristenziele oft genug bewundert habe.
Nichtsdestotrotz kommen hier in meinem Lichter- und Nachtalbum erneut drei klassische Wahrzeichen der Stadt zur Geltung.
Wer nicht zu schreckhaft ist, kann sich auf eine der Verkehrsinseln der Avenue des Champs-Élysées stellen, um den rasenden Verkehr rund um den Triumphbogen zu bestaunen. Aber Achtung, wer den endlos brausenden Verkehr einfangen möchte, sollte auf die vielen Liebespaare eingestellt sein, die einem ungeniert während des Bildermachens vor die Linse springen, um ein Erinnerungsselfie zu knipsen.
Freie Sicht auf die bekannteste Straße von Paris.
Eines der Highlights, welches ich empfehlen kann, ist der Aufstieg auf den Tour Montparnasse. Die Aussichtsplattform auf 210 Meter ist der höchste Punkt innerhalb von Paris. Von dort aus lassen sich eine Vielzahl der Pariser Sehenswürdigkeiten aus der Vogelperspektive bestaunen. Aufgrund der Wetterlage und der Uhrzeit ist die City trotz unveränderter Aussicht immer wieder in ein neues interessantes Licht getaucht, so dass ich auch schon zweimal während meiner Besuche den Wolkenkratzer angesteuert habe.
Der Tag geht, der Abend kommt und das Lichterfunkeln verzaubert die Stadt in ein außergewöhnliches Lichtermeer.
Der Louvre gehört zu den angesehensten Museen der Welt und ein Besuch sollte bei einem längeren Aufenthalt in Paris auf keinen Fall fehlen. Der Innenhof des Gebäudes mit seinen Pyramiden ist ebenfalls ein Highlight. Unzählige Lichter spiegeln sich in den Facetten der Pyramide. In der Nacht entfaltet der Louvre seine magische Anziehungskraft und strahlt dabei erhabene Schönheit aus:
Wer den Louvre fast für sich alleine haben möchte, nutzt die Schlechtwetterlage bei Regen in der Nacht.
Straßburg:
Schon seit seinem Bau im späten 17. Jahrhundert ist die Barrage Vauban einer von Straßburgs wichtigsten Orten. Wenige Meter von den gedeckten Brücken entfernt, stößt man auf das Vauban-Wehr, auch „Große Schleuse“ genannt, weil sich mit ihm im Bedarfsfall die gesamte Südfront der Stadt überfluten ließ.
Das Vauban-Wehr erstrahlt in „Milka-Farben“.
Die Terrasse Panoramique du Barrage Vauban auf dem Wehr ist für Besucher zugänglich. Der Trip über dieses begehbare Bauwerk ist absolut empfehlenswert. Neben dem tollen Blick auf die vier Türme, Brücken und La Petite France sieht man in weiter Ferne auch das bekannteste Wahrzeichen der Stadt, das Straßburger Münster.
Zwei von insgesamt vier markanten Türmen der Barrage Vauban.
Direkt angrenzend befindet sich das ehemalige Gerberviertel La Petite France. Es ist im Gegensatz zur lebhaften Innenstadt ein wahrer Ort der Ruhe trotz der vielen Restaurants und kleinen Läden. Geprägt ist dieses Altstadtviertel von vielen kleinen Brücken und Fachwerkromantik. La Petite France ist vielleicht das charmanteste Stadtviertel, das Straßburg zu bieten hat und ich muss gestehen, dass es einige Besuche angedauert hat, bis ich dieses Viertel entdeckte.
Schöner Gegensatz zwischen traditionellem Hintergrund und futuristischem Boot. Fast ein bisschen wie Star Trek im Mittelalter.
St. Petersburg:
Zum Abschluss meiner Reise durch die strahlenden Metropolen habe ich noch ein Leckerbissen der opulenten Art aus der Hafenstadt an der Ostsee.
Mit seinen grandiosen Palästen, Kirchen und klassizistischen Bauwerken ist die Stadt am Finnischen Meerbusen als Superlative architektonischer Baukunst zu bezeichnen.
Die Blutskirche oder auch Auferstehungskirche genannt, beeindruckt schon aus der Ferne mit seiner bunten Fassade und den für Russland typischen Zwiebeltürmen, die man auch von der Basilius-Kathedrale in Moskau kennt.
Besonders imposant kommt der Sakralbau zur Geltung, wenn die Lichter die Stadt in ein ganz spezielles Licht tauchen. Während der Zeit der weißen Nächte von Ende Mai bis Mitte Juni hält die Dämmerung bis in die tiefe Nacht hinein an, da die Sonne nicht ganz unter geht und der Tag durchschnittlich bis zu 19 Stunden andauert.
Für Freunde der blauen Stunde sind die weißen Nächte der ideale Reisezeitpunkt.
Weniger bekannt, aber dadurch nicht weniger attraktiv, ist die Finland Railway Bridge, die gewisse Ähnlichkeiten mit Kölns Hohenzollernbrücke aufzuweisen hat. Die Brücke über der Newa mit ihrem parallel verlaufenden Schienennetz verbindet die Eisenbahnnetze im Norden von St. Petersburg mit denen im Süden. Auch diese Brücke öffnet sich einmal pro Nacht, um den großen Fährschiffen die Durchfahrt zu ermöglichen.
Die Brücke liegt etwas außerhalb des Zentrums und war ein Zufallsfund, da sie in unmittelbarer Nähe des Hotels war.
Brückenbeleuchtung und Spiegelungen im Fluss ergeben eine Einheit.
Das letzte beleuchtete Bauwerk meiner Reihe ist die Kasaner Kathedrale, ein russisch-orthodoxer Sakralbau direkt an der berühmten Petersburger Einkaufsmeile Newski-Prospekt.
Die Kolonnaden und die Kuppel des Bauwerks erinnern stark an römisch-architektonische Leitbilder. Dadurch, dass die Kathedrale der Peterskirche in Rom nachempfunden werden sollte, wurde ein imposanter Säulengang mit insgesamt 96 Säulen errichtet.
Der Innenraum ist feudal mit Granitsäulen ausgestattet. Die besten Maler und Bildhauer Russlands, die an der Ausgestaltung der Kathedrale teilnahmen, verwandelten diese im Inneren in einen Tempel der russischen Kunst.
Die Kasaner Kathedrale zu später Stunde: hell erleuchtete Architektur, die an die Bauweise italienischer Kirchen erinnert.
Wow … beeindruckend!
Da hast du dich mehr als übertroffen … 🙂